Uyuni Salzwüste – oder der größte Spiegel der Welt
Die Salzwüste in Uyuni (Bolivien) wurde zum spontane Reiseziel von uns. Und wir sind so froh, unsere Route hierfür umgeworfen zu haben. Denn die ist einfach spektakulär. Dank der Empfehlungen anderer Reisende buchten wir eine 3-Tages-Tour von San Pedro de Atacama aus mit dem Endziel Uyuni. Direkt hinter der Grenze wurden wir zu 6 Personen in Jeeps aufgeteilt.
Wir mussten allerdings 4h an der Grenze stehen, weil der Schneepflug nicht durchkam. An einer Grenze zu stehen, ist uns ja nicht fremd. Immerhin gab es ein lecker Frühstücksbuffet. Bei Sonne und 30°C in San Pedro de Atacama ist die Info des überforderten Schneepflugs nicht leicht vorstellbar, aber hier ist der Beweis. Schnee. Wohl unser erster Schnee seit Neuseeland im Januar 2014 als Gletscherform.
Hier die Jeeps. Insgesamt 6 an der Zahl. Unser Jeep war ein „Euro-Jeep“. Warum?
Hier auf dem Bild von links nach rechts: ich 😉 , Wolfgang, die Niederländer John und Sanne, unser Fahrer Romolus (er war bei der Erbauung von Rom nicht dabei) und die Schweizer Karin und Bastian. Also lauter Gäste aus Europa, nach so langem Reisen für uns eher Nachbarn. So unterhielten wir uns die ganze Zeit in einem Deutsch-Englisch-Mix. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, mit den anderen gemeinsam durch die Wüste zu fahren. Zwar konnte Romolus nur Spanisch, aber auf so einer Fahrt durch die Landschaft braucht man nicht viel Erklärung, die Landschaft erklärt sich von alleine. Nonverbal sorgte er wunderbar für uns und was das wichtigste ist: Er war ein sehr sicherer Fahrer in dem wirklich teils sehr schwierigem Gelände. Und für alles andere waren wir Bastian sehr dankbar, der mit seinen guten Spanischkenntnissen immer wieder übersetzen konnte.
1. Tag: viele Lagunen, Geysire, Stein- bzw. Sandwüsten. Immer wieder unterwegs konnte man faszinierende Farbspiele in den Felsen sehen.
Wolfgang ist da etwas unempfindlicher… 🙂
Es ging auf knapp 5000 m hoch. Bei den Erdnüssen hier im Bild sieht man, wie aufgeblasen die Tüte war. Sie ist aber nicht geplatzt.
Geschlafen haben wir in einem SEHR einfachen Hostel auf ca. 4400 m alle zusammen in einem Raum. Gut, dass wir uns von Anfang an gut verstanden haben.
Am Abend bekam Wolfgang die Höhenkrankheit mit allem, was dazu gehört. Übelkeit, Schlaflosigkeit, Kribbeln in Armen und Beinen, Atemnot mit ondulierender Atmung, Kopfschmerzen… Gar nicht schön. Zum Glück hatten wir uns in San Pedro mit Medikamenten eingedeckt, die wir nehmen konnten. Das half, nicht auf den Notfall-Sauerstoff zurück greifen zu müssen.
Ich hatte es nicht ganz so stark. Bei mir kribbelten nur die Hände, ich hatte Kopfschmerzen und übel war mir. Gegen die Übelkeit halfen mir meine bewährten Akupressurbänder, Ibuprofen für die Kopfschmerzen und gegen das Kribbeln kauten alle im Auto fleißig Coca-Blätter. Ich spürte eine deutliche Verbesserung Dank Coca, Wolfgang merkte wenig davon, so brauchte er zusätzlich Medikamente.
Uns allen ging es nicht so gut und vor allem für Wolfgang waren wir froh, als es am nächsten Morgen wieder „runter“ ging.
2. Tag: wieder Lagunen, Alpacas, Pecuñas, Steinbaum, viel Landschaft. Unterwegs versorgte uns Romolus mit allerlei leckerem Essen (3 Mahlzeiten täglich waren inbegriffen). Da wir alle nicht so viel Hunger hatten, hat das Essen locker gereicht, trotz sonst eher europäischen Appetit.
Blick auf den aktivsten Vulkan der Region mit Halo-Erscheinungen im Himmel.
Mittagsvorbereitungen an einer Lagune. Tolles Essen in toller Umgebung.
der berühmte „Arbol de Piedra“ = Steinbaum
Am Abend übernachteten wir in einem Salzhotel, von denen es gar nicht wenige in der Region gibt. Hier war aber das Sonderbare, dass es nur heißes Wasser bis 20:30 Uhr gab und der Strom 22 Uhr abgeschaltet wurde. Da es am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen hieß, störte es nicht allzu sehr. Wenn man „Salzhotel“ hört, denkt man, dass es „das Eine aus diversen Fernsehbeiträgen“ ist, aber Salzhotels gibt es auf der Bolivianischen Seite einige und für jedes Budget.
unser Zimmer – die „Steine“ sind Salzblöcke
3. Tag: das Highlight kam zum Schluss der Tour. Wir erlebten den Sonnenaufgang über der Salzwüste. Hier hat man nur ein Wort…Unendlichkeit
Dort frühstückten wir auch und Romolus fuhr uns einmal quer durch den Salzsee (macht nicht jeder Reiseanbieter). An einigen Stellen hielten wir an, um Fotos zu machen.
Hier ein paar der gefühlt tausend Bilder, die wir gemacht haben. Ein echter Spaß. Wir hoffen, auch für euch, liebe Leser, zum ansehen.
übers Wasser gehen?…können wir auch
wir (John und ich) werden zerquetscht…Hilfe
Karen hat Bastian zum Fressen gern 😉
Wer schleicht sich denn da von hinten an mich ran???
Kurz vor Uyuni machten wir noch Toilettenhalt bei einem „besseren“ Salzhotel. So sieht die Empfangshalle aus, eben alles aus Salz.
In Uyuni sahen wir noch den Eisenbahnfriedhof an (nun ja… Geschmacksache), bevor unsere Reise ein Ende hatte.
Die Reise hätte man auch als 4-Tagestour buchen können, wo wir von anderen Reisenden aber gehört haben, dass der 4. Tag wirklich nur die Rückfahrt ist und dass das dementsprechend anstrengend ist. Aber so würde man nach Chile wieder zurück gebracht werden, wenn man nicht in Bolivien bleiben möchte. Auch fanden wir die Route von San Pedro nach Uyuni besser als anders herum (wurde auch angeboten). Denn so steigerte es sich jeden Tag immer ein Bisschen, statt mit dem Highlight zu beginnen. Wir würden also jedem, der diese beeindruckende Wüste sehen möchte, die Route von Chile nach Bolivien empfehlen.
Der Ort Uyuni selbst hat nicht wirklich viel zu bieten, deshalb nahmen wir noch am gleichen Tag einen Nachtbus nach La Paz.
Nur kurz zu La Paz. Hier hatten wir erneut mit der Höhe zu tun, also verließen wir die Stadt bereits ein paar Stunden nach Ankunft mit dem Ziel Cusco. Den Titicacasee holten wir nach, als wir uns in Cusco noch weiter an die Höhe gewöhnten und uns sicher genug fühlten, keine Höhenkrankheit mehr zu bekommen.
Voll die tollen Bilder.